17.03.2021

es wechselt schnell, das wetter, von blau zu grau, plötzlich hagelt es. ich wache auf und weiß nicht, ob schon sommer ist. unterwasser, sagst du, bin ich. als du böse wirst, schreibe ich einen liebesbrief. ich weiß nun nicht mehr, was drin stand, koche gedankenverloren erbsen und knalle, so scheint es, die türen. es gibt nichts zu beobachten, dort, wo ich bin, versuche ich, so sehr zu beobachten, wie es geht, am kanalufer ruft jemand seine tochter dana, ich will hingehen und sagen: „so heiß ich auch“, aber vielleicht ist es mittlerweile ein häufiger name, das kind fänd mich komisch, wenn ich mich so vorstellte, also lass ich’s. ein untermieter fährt in kurzen hosen das fraenkelufer entlang. er hat heute früh nicht nochmal nachgedacht, ob schon sommer ist. es ist nichts poetisches daran.

ein nerv ist eingeklemmt. es hilft nichts außer entspannung, aber ich weiß nicht mehr, wie das geht, weiß irgendwer noch, wie das geht. was würde ich in einer sauna machen: mich zusammenrollen, wie allein in meinem bett. mich vergewissern, dass du nicht doch ein glas wasser magst. ich würde mir in der sauna eine wärmflasche machen, weil ich ohne nicht schlafen kann. mein herz hat endlich aufgehört, bei den nachrichten mitzuschlagen, es zieht sich zurück und liest die gala, wenn ich heulen muss, weil leute sterben.

in einer woche ist pessach. dieses pessach: es fühlt sich bitter an, fies und diesmal eher wie fiktion als realität. wir stecken ja in einer plage, morgens tauche ich meine finger ins glas und spritze flecken aufs küchenfenster, für jeden traurigen gedanken eine. ich rechne jederzeit mit heuschrecken. jederzeit, hast du das gehört, frage ich dich, vielleicht bekommst du heute keinen liebesbrief.





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